3. Die Lebensräume der Hamster3.1 Einige Verbreitungskarten
3.2 Wüsten und SteppenDie Wüsten und Steppen sind dieHauptverbreitungsgebiete der Hamster. Zwerghamster bewohnen hauptsächlichden Asiatischen Steppengürtel. Diese Steppenzone zieht sich quer durchInnerasien. Nördlich dieses Steppengebietes kommen Cricetini kaumvor. Die südliche Grenze des Steppengürtels überschreitenallerdings die meisten Zwerghamster. Der Graue kommt sogar noch südlichdes Kaspischen Meeres vor. Noch weiter südlich lebt nur noch der MausartigeZwerghamster, dieser bewohnt allerdings nie Steppen oder Wüste.
Fast alle in Steppen und Wüstenlebenden Arten sind eurytop, das heißt sie sind an keinen speziellenLebensraum gebunden und somit weit verbreiet. Daher ist es schwierig ihrenLebensraum zu beschreiben. Eurytope Arten sind alle Zwerghamster außerdem Roborowski-Zwerghamster, wobei ich für den Tibetanischen Zwerghamsterkeine Angaben finden konnte, und der Feldhamster kaum im asiatischen Steppengürtelvorkommt. FLINT und GOLOWKIN (1961; siehe Flint, 1966) fanden allerdingsheraus, daß bestimmte Hamsterarten innerhalb der Steppe bestimmteBiotope bevorzugen. So sind Dsungarische Zwerghamster besonders in denzonalen Gras - Wermut - Steppen und in Potentilla-Artemisia-Steppenzu finden. In diesen Gegenden gibt es keine Buschvegetation.In anderen Biotopen kommen Dsungarische Zwerghamster nur in geringer Anzahlvor. Daurische Zwerghamster kommen nach diesen Angaben besonders in steinigenund gebüschreichen Biotopen vor, oder in Gras - Wermut -Steppen und halbfesten Sanden mit Erbsenstrauch- Vegetation. Die Allocricetulus-Artensind in dieser Weise an kein Biotop gebunden und kommen in geringer Anzahlüberall vor. Extrem eurytop ist der Graue Zwerghamster.Er besiedelt Wüsten und Halbwüsten genausowieGebirgsmassive bis 400 m Höhe. Diese Verteilung der Arten kann sichnach FLINT in den Randgebieten und den kultivierten Gebieten verändern.Sind 3.2.1 Die Sandwüste -Lebensraum des Roborowski-Zwerghamsters Der Roborowski-Zwerghamster ist ein„ausgesprochen psammophiler Nager, der nirgends und niemals über dieGrenzen der von ihm besiedelten Sandgebiete hinausgeht.“ (psammophil =Sand als Lebensraum bevorzugend) (Flint, 1966, „Die Zwerghamster der paläarktischenFauna“) Er lebt auf wandernden Sanddünen, schwach befestigtenSanden mit dürftigem Grasbewuchs und auf halbfesten Buckelsanden.Gebiete, in denen ein fester Rasen über den Sand gewachsen ist undsolche, deren Böden einen hohen Salzgehalt aufweisen, z. B. Salzpfannen,Salzsenken, meidet er (Flint, 1966). Der Roborowski-Zwerghamster ist einestenotope Art, das heißt, er kommt nur in einem ganz bestimmten Biotopvor. In diesen Sandwüsten gibt es kaum Vegetation, lediglich einigevereinzelt stehende Grasbüschel. Der Charakter der Vegetation istfür den Roborowski-Zwerghamster für die Wahl seiner Lebensräumenicht von wesentlicher Bedeutung (Flint, 1966).Auch hier sind die Tagestemperaturensehr hoch, während er in der Nacht recht kalt werden kann. 3.3 Gebirgsregionen und GeröllhaldenGebirgsregionen werden nur von wenigenCricetini-Arten bewohnt. Hier kommen Mausartiger Zwerghamster (auch Maushamstergenannt) und Langschwanz- Zwerghamster vor. Beide Arten sind stenotop,wobei dies bei Maushamstern am ausgeprägtesten ist (Flint, 1966).Tibetanische Zwerghamster leben im kargen Vorland der großen Gebirge.Maushamster sollen nach HEPTNER (1936) in der Ebene gar nicht vorkommen,sondern echte Gebirgstiere sein (siehe Flint, 1966). In Transkaukasiensoll diese Art ausschließlich die „vegetationsarmen Hänge derBergschluchten in der Halbwüste“ bewohnen (Gambarjan und Martirosjan,1960; siehe Flint, 1966). Maushamster leben meist auf Hängen oderPlateaus mit einem Haufen großer, halb im Untergrund versunkener,gut befestigter Steine. Überhaupt kommen sie nur auf Felsen vor. DieseZwerghamster haben eine Vorliebe für steile, völlig unfruchtbareHänge aus großen Steinen und Felsbrocken oder aber auch fürsehr steile, fast senkrechte Felswände in Schluchten und Ausbrüchen(Heptner, 1936; siehe Flint, 1966). Im zeitigen Frühjahr ist die Gegendvon zahlreichen blühenden Epemeren bedeckt. Deren Samen dienen alsNahrung in der folgenden vegetationslosen Zeit (Flint, 1966).Zum Lebensraum des Langschwanz-Zwerghamsterfand ich folgendes Zitat: „Wie der Mausartige so ist auch der Langschwanz-Zwerghamsterin seiner topographischen Verteilung eng an Gebirgsgegenden gebunden. SeineOptimalbiotope sind die Hänge niedriger Kämme, wo sich nebendem anstehenden Grundgestein alte, mit Buschwerk überzogene Schotterhaldenund Anhäufungen von Steinen und Felsen befinden. Seine Wohngebietesind derart charakteristisch, daß man schon vorhersagen kann, obman ihn in ausgelegten Fallen erwarten darf oder nicht.“(Flint, 1966, „DieZwerghamster der paläarktischen Fauna“). An Vegetation finden sich in diesenGebieten lediglich Gräser und Büsche.Die Winter sind, besondersin größeren Höhen sehr lang und kalt. Langschwanz - Zwerghamsterleben meist an Südhängen. Diese sind durch die stärkereSonneneinstrahlung etwas wärmer und der Schnee bleibt nicht ganz solange liegen. Der Lebensraum des TibetanischenZwerghamsters ist Tibet. Die hohen Gebirgszüge gehen vom Westen desHochlands von Tibet, Pamir, aus. Dort dürften auch diese Zwerghamsterleben. Zu dieser Art fehlen leider einige Angaben. Die Luft in Pamir isttrocken. Der Boden ist so trocken, daß er nicht gefriert. In Pamirist die Sonneneinstrahlung sehr stark, so daß sich die Bödenim Sommer bis auf 52°C erwärmen. In den Nächten herrschtmeistens Frost. Nur 10 - 13 Nächte sind frostfrei. Eine geschlosseneSchneedecke kommt dort nicht vor. Die Gegend hat wüstenartigen Charakter.An Vegetation gibt es kleine Zwergsträucher und Polsterpflanzen (H.Walter, 1990) 3.4 Die Lebensräume von TscherskiatritonUnter den Cricetini nimmt der RattenartigeZwerghamster (Tscherskia triton) eine Sonderstellung ein. Währendalle anderen Hamster Feuchtgebiete meiden, werden diese Lebensräumevon Tscherskia bevorzugt. Der Rattenartige Zwerghamster lebt in Flußtälernund versumpften Ebenen. Er wird allerdings auch häufig auf bebautemLand, wie Gärten, Kartoffel-, Mais- und Reisfeldern gefunden. Seltenerkommt er an Waldrändern vor. Eine besondere Vorliebe hat der RattenartigeZwerghamster nach SCHKILJOW (1957) für Fußtäler mit gutentwickelter Gras- und Gebüschvegetation in der Nähe von landwirtschaftlichenNutzflächen. Dieser Lebensraum bietet ihm optimale Ernährungs-und Deckungsmöglichkeiten.SCHKILHOW (1957) teilte die Lebensräumevon Tscherskia triton in 5 Typen ein: 1. Weidegebüsch an Flußufern
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