ERDHÄSCHEN ODER ZWERGPPERDESPRINGER (ALACTAGULUS PUMILI)
EIN HALTUNGSBERICHT
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Zwergpferdespringer o. Erdhäschen (Alactagulus
pumilio)
Foto: Klaus Rudloff 15. VIII. 1982, Haltung: Tierpark Berlin |
Vorkommen: Zentralasien, von Don und Nordost-Iran bis Mongolei
und Nordchina.
Maße und Gewicht: Kopf-Rumpf-Länge 90-125 mm, Schwanzlänge
100-140 mm, G
40-65 Gramm.
Aussehen: Rücken hellbraun/sandfarben, teilweise schwarz meliert,
Unterseite weiß,
Schwanz am Ende eine messerförrnige Quaste, zum Ende hin spitz verlaufend
und
Fußsohlen sind nackt, Hinterfüße haben 5 Zehen.
Nachfolgend möchte ich erste Haltungserfahrungen zu oben genannten
Tieren wieder~ Erworben wurden die Tiere Mitte Juni 1997 von einem Zoohändler
aus Holland. Diese~ eine größere Menge dieser Tiere aus Nordchina
importiert. Angeboten wurden uns diel zunächst als Sibirische Pferdespringer
(Allactaga sibirica.
Aus Sicherheitsgründen entschlossen wir uns, die Tiere persönlich
abzuholen, um aus~ schließen, daß uns kranke oder geschwächte
Tiere zugeschickt werden. Der gesamte Bestand des Zoohändlers befand
sich in einem relativ problematischen Zustand. Schoi erster Blick auf
die Tiere verriet uns, daß es sich unmöglich Allactaga sibirica
handeln konnte, da die Tiere ausnahmslos von sehr zierlichem Wuchs waren.
Bei einer solchen Anzahl von Tieren und einheitlichen Körpermaßen
glaubten wir auch nicht, daß es sich vielleicht ausschließlich
um Jungtiere handeln könnte.
Anhand diverser Literatur (Walkers Mammals of the World, Veröffentlichungen
über Dipodidae von Klaus Rudloff, u.a.) kamen wir nicht zuletzt auch
aufgrund identischer Körpermaße - welche sich bis zum heutigen
Tag nicht verändert haben - zu der -
Überzeugung, daß es sich bei den Tieren um Erdhäschen
(Alactagulus pumilio) handet muß.
Ich selbst stellte meinen 1,1 Tieren ein Becken von 160 x 60 x 50 cm zur
Verfügung. Dieses wurde zunächst sehr spärlich eingerichtet.
Die Einrichtung bestand aus einigen größeren Wurzeln und einem
handelsüblichen Nistkasten, welcher sofort als Versteck i Schlafmöglichkeit
angenommen wurde. Sand als Bodengrund hat sich nicht bewährt, d durch
das Absetzen von Kot, Gemüseresten, Heu und durch die Scharren der
Tiere die sehr schnell unbrauchbar wurden. Auch eine Sandschale brachte
nicht den gewünschter Erfolg. Abhilfe schaffte ich mir (und den Tieren),
indem ich eine durchsichtige, kugelrunde Blumenvase mit Rand (ca. 30 cm
Durchmesser) einsetzte - deren Öffnung ich halbschräg nach oben
drehte. Diese Variante hat sich bis zum heutigen Tag bewährt und
bringt ein Vorteile gegenüber anderen Möglichkeiten. Der Badesand
ist stets sauber, es werden ~i Einstreu noch Futterreste eingetragen und
die Staubbelastung wurde erheblich reduziert Lediglich der (sehr trockene)
Kot sollte wöchentlich ausgesiebt werden.
Bereits nach wenigen Tagen mußte ich feststellen, daß die
Tiere entgegen meinen Erwartungen perfekte Kletterkünstler waren
underweiterte entsprechend das Kletterangebot. Jedoch achtete ich auf
ausreiche Lauf- und Springfläche.
Die Tierchen haben einen extrem geringen Feuchtigkeitsbedarf. Das angebotene
Trink. Wasser wird nur sehr wenig genutzt und Obst und Gemüse werden
lediglich angeknabbert erstaunlicher weise verloren die Erdhäschen
bereits nach wenigen Tagen ihre Scheu und duldeten zu täglichen Reinigungs-
und Fütterungsarbeiten sogar meine 1-land im Terrain bereits nach
2 Wochen konnte ich die Tiere sogar in den späten Nachmittagsstunden
b Tageslicht beobachten. Die Hauptaktivität liegt jedoch eindeutig
in den Nachstunden.
Begonnen wird mit einer ausgiebigen "Morgentoilette" im Sandbad
und anschließender Fellpflege. Am Fell, welches günstigerweise
glatt anliegen sollte, läßt sich auch der Zu5 der Tiere erkennen.
Während der Eingewöhnung war bereits nach wenigen Tagen eine
deutliche Verbesserung des Fellzustandes erkennbar. Strähniges Fell
ist nicht nur ein Anzeichen mangelnder Fellpflege, sondern kann (ähnlich
der Fettschwanz-Rennmaus) auf Streß hinweisen.
Bezüglich der Futtermenge - und Sorte experimentierte ich ein wenig,
um die Vorliebe der
Erdhäschen zu erfahren. Als Grundfutter hat sich bei mir eine AgapomidenmischUng
ohne -
Sonnenblumenkerne bewährt. Zusätzlich erhalten die Zwergpferdespringer
regelmäßig
Zwieback, Knäckebrot und hartes Brot welches gern angenommen wird.
Bei Obst und Gemüse mußte ich feststellen, daß süßes
Obst wie Äpfel, Birne, Weintraube, usw. kaum
angerührt werden. Gemüse |