DAS TIERPORTRÄT Hausspitzmaus-Beutelratte Meine Erfahrungen bei der Haltung und Zucht der Hausspitzmaus-Beutelratte, Monodelphis Domestica Meine Zwergopossums
oder Kurzschwanzbeutelratten erhielt ich vor etwa 2
Jahren über den Zoohandel. Die Tiere wurden mit dem
WALKER (NOWAK 1991) und dem Field Guide von LOUISE H.
EMMONS (1990) als Monodelphis domestica (deutsch:
Hausspitzmaus - Beutelratte, englisch: Grey Short-Tailed
Opossum) bestimmt. Sie hat ungefähr eine Kopf-Rumpf-Länge
von 13-19 cm, der Schwanz ist etwa 7-11 cm lang. Das
Gewicht schwankt zwischen 36 und fast 100 g. Die Farbe
ist gewöhnlich einheitlich grau, die Unterseite heller.
Ich erhielt zwei Pärchen. Die
Unterscheidung der Geschlechter ist schon im jüngsten
Stadium anhand des sich abzeichnenden Hodens des Männchen
möglich. Versuchsweise wurde ein Pärchen ab Erwerb
zusammen gehalten, das andere Pärchen wurde getrennt
aufgezogen. Die Tragezeit an den Zitzen beträgt 20 Tage. In dieser Zeit verbleiben die teilentwickelten Embryos durchweg an den Zitzen. Sollte wider Erwarten ein Jungtier in diesem Stadium verloren gehen, geht es aufgrund Futtermangel ein. Die Höchstzahl der Jungtiere wird begrenzt auf die Anzahl der Zitzen. Überschüssige Embryos gehen ein. Nach meinen Erfahrungen liegt die Höchstzahl der "Würfe" bei 7 (Anzahl der Zitzen). Nach den ersten 20 Tagen werden die Jungtiere zeitweise im Nest abgelegt. Mit zunehmender Entwicklung verkürzt sich dieser Zeitraum. Die Jungen können bis zur Halbwüchsigkeit bei der Mutter verbleiben und es ist schon ein lustiger Anblick, 2-3 cm große Jungtiere auf der Mutter beim Erkundungsgang etc. herumklettern und sich an jeder erdenklichen Stelle am Muttertier festbeißen zu sehen. Ich trenne die Jungtiere ca. 2-3 Wochen nach der ersten selbständigen Futteraufnahme. Die Jungtiere können, falls das Becken groß genug ist, noch eine Weile als Gruppe gehalten werden. Diese Haltung sollte aber unter Beobachtung stattfinden. Sobald sich aber einige Jungtiere als dominant oder streitsüchtig hervorheben, sollten diese aus der Gruppe genommen und einzeln gehalten werden. Das zweite Pärchen, welches ich seit Erhalt zusammengesetzt habe schritt erst zur Fortpflanzung nachdem ich es auch für ca. 3-4 Wochen getrennt hatte. Dies erscheint mir für die Zuchtstimulierung wichtig! Für die Haltung empfehle ich Einzeltierhaltung in Becken mit den Mindestmaßen 50 x 30 x 30. Die Zuchtversuche fanden bei mir in oben genannten Becken statt. Dies ist meines Erachtens die Mindestgröße und kann gerne überschritten werden. In diesem Becken fand die Zucht und die Jungenaufzucht statt. Die Kurzschwanzopossums sind Allesfresser! Sie nahmen alle wasserhaltigen Obstsorten, Joghurt in sämtlichen Geschmacksrichtungen, Katzenfutter, Insekten und Mäuse (auch erwachsene). Also alles anbieten und versuchen! Den säugenden Weibchen wurde Milch angeboten und ohne Probleme aufgenommen. Wasser wurde aus den herkömmlichen Nagertränken gern an- und aufgenommen. EMMONS, LH. (1990): Neotropical
Rainforest Mammals. A Feld Guide. Michael Runge, Nassauische Strasse 52, D-10717 Berlin Bericht aus Heft 1 /99 |
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