Michael Mettler:
Die
Fellfarben der Mongolischen Rennmaus
Vorschlag
eines vorläufigen Standards (2. aktualisierte Auflage -
Stand 9/97)
Unter Mitarbeit von:
Vera Brückmann,
Bremen
Sabine Pfaff, Bremen
Karin van Veen, Den Haag (NL)
Fred Petrij, Leiden (NL)
Copyright 1996/1997 by Michael
Mettler, Langenhagen.
Die Verwertung des vorliegenden Textes - auch
auszugsweise - ist ohne Zustimmung des Autors
urheberrechtswidrig. Dies gilt auch für Übersetzungen,
Mikroverfilmungen, Verarbeitung jeglicher Art in elektronischen
Medien und Vervielfältigungen zu kommerziellen Zwecken.
Einige Worte zur 2.
Auflage
Seit der ersten Version dieses vorläufigen
Standards vom Dezember 1996 sind neun Monate vergangen,
in denen etliche Testkreuzungen und "genetische
Konstruktionen" neue Erkenntnisse und nicht zuletzt
auch neue Farben lieferten. Die Reaktionen auf die erste,
nach dem Schneeball - Prinzip verbreitete Auflage waren
überwiegend positiv (die geringe Kritik richtete sich
vor allem gegen das Streichen altgewohnter Bezeichnungen,
ohne das aber eine Vereinheitlichung nicht möglich ist).
Sowohl die neuen Ergebnisse als auch die überwiegende
Zustimmung der Liebhaber und Züchter bewegten mich dazu,
den vorläufigen Standard zu aktualisieren; hier flossen
vor allem die Zucht- und Tagungsergebnisse der "Gerbil
Genetics Group" ein, zu deren Mitgliedern auch ich zähle.
Wiederum kann nur ein momentaner Stand dargestellt werden,
da längst nicht alle Kreuzungsversuche. und "Farbkonstruktionen"
abgeschlossen sind. Das bereits vorhandene Wissen soll
jedoch nicht bis zu diesem Tag in naher öder ferner
Zukunft im "Niemandsland" schlummern, sondern
bereits jetzt Rennmausliebhabern und -züchtern zugänglich
sein.
Wozu ein Standard?
Die sich seit 1993 schnell und stetig
erweiternde Farbpalette der Mongolischen Rennmaus bringt
leider für Liebhaber und Züchter auch einen Nachteil
mit sich: Da es keine einheitlichen Farbbezeichnung für
viele Farbschläge gibt, ist es schwierig, angebotene
oder gesuchte Tiere schriftlich oder telefonisch zu
beschreiben, ohne Mißverständnisse hervorzurufen. Ein
Zuchtstandard für Rennmäuse existiert in Deutschland (noch)
nicht, ebenso fehlt spezielle Literatur zu den Farbschlägen
der Rennmäuse und ihrer Vererbung in deutscher Sprache.
Die in Frage kommenden Verlage sind an einem Thema, das
vermutlich nur relativ wenige Interessenten berührt,
nicht interessiert; für sie wird es erst ab ca. 3000
potentiellen Buchkäufern rentabel.
Mein eigenes Buch "Alles über
Rennmäuse" (Falken-Verlag) kann dieses Thema
ebenfalls nur streifen, da allgemeinere Themen wie
Haltung und Ernährung dort wichtiger sind. Auch in der
1996 erschienenen, überarbeiteten Auflage war es leider
nur möglich, Textstellen durch neue zu ersetzen, aber
keine Texterweiterungen hinzuzufügen oder gar Fotos zu
ändern (was erhebliche Kosten verursachen würde).
Ich möchte daher die vorliegende Abhandlung gewissermaßen
als provisorische Ergänzung zu meinem Buch verstanden
wissen. Eine vollständige Beschreibung aller Farbschläge
und ihrer Vererbung ist hier aus Platzgründen nicht möglich;
ich hoffe, eines Tages eventuell eine Broschüre mit möglichst
umfassenden Informationen im Eigenverlag erstellen zu können
- falls es sich machen läßt und finanzierbar ist möglichst
mit Fotos (die ich aus Kostengründen diesem Text nicht
beifügen kann).
Eine Vereinheitlichung der Benennung aller Farbschläge
ist unvermeidbar, da viele der bislang verwendeten
Farbnamen durchaus auf verschiedene Farbschläge
zutreffen können. Diese Benennungen sind derzeit ein
buntes Gemisch verschiedener Sprachen (Deutsch, Englisch,
Französisch) und subjektiver Farbwahrnehmungen.
Um diesem Zustand abzuhelfen, initiierte ich im Sommer
1996 eine komplette Neubearbeitung der Rennmaus -
Farbpalette, um - solange ein echter Zuchtstandard für
Rennmäuse nicht existiert - einen vorläufigen
Farbstandard ins Leben zu rufen und damit die Verständigung
unter den Liebhabern und Züchtern zu erleichtern. Dabei
war es notwendig, einige Farbschläge völlig neu zu
benennen, um den nachfolgend aufgeführten
Benennungskriterien zu genügen. Trotz der damit
verbundenen Umgewöhnung von teilweise seit längerer
Zeit gewohnten Bezeichnungen zu den neuen möchte ich
anregen, daß sich möglichst viele Liebhaber und Züchter
Mongolischer Rennmäuse der Neubenennung anschließen;
Argumente dafür finden sich im folgenden Text noch
mehrfach.
In der 1996er Neuauflage meines Buches und in einem
Artikel über "neue" Fellfarben bei Rennmäusen
in EIN HERZ FÜR TIERE Nr. 10/96 wurden bereits die neuen
Farbbezeichnungen verwendet.
Die Vorgehensweise
bei der Neubenennung
Das erste "Gremium" für
den vorläufigen Standard setzte sich zusammen aus drei
norddeutschen Rennmauszüchtern, die mit Hilfe
genetischer Kenntnisse Farbenzucht bei Rennmäusen
betreiben. Bei einem Treffen wurden Rennmäuse möglichst
vieler verschiedener Farbschläge im direkten Vergleich
betrachtet; nicht vorhandene Farbschläge wurden durch
Farbfotos vertreten. Über die angesichts der Tiere
gemachten Namensvorschläge wurde abgestimmt.
Für die Findung der Farbbezeichnung waren drei strenge
Vorgaben gesetzt worden, um eine möglichst objektive und
praxisgerechte Benennung zu wählen:
- Die Benennung soll der deutschen Sprache entspringen
bzw. allenfalls aus einem in unserer Sprache seit langer
Zeit etabliertem Fremdwort bestehen. Der deutsche
Sprachraum ist groß genug, um eigene Bezeichnungen
verwenden zu können und nicht auf fremdsprachige
angewiesen zu sein.
- Die Farbe soll möglichst nach dem objektiven
Farbeindruck benannt werden; ist ein solcher nicht möglich,
dient der Vergleich mit den Fellfarben anderer Tierarten:
als Alternative.
- Die Benennung soll die Fellfarbe einer mindestens drei
Monate alten Rennmaus beschreiben. Diese Vorgabe war
wichtig, da die neueren Farbschläge einen teilweise
starken Farbunterschied zwischen Jugend- und Altersfell
aufweisen.
Der intensive Kontakt zu niederländischen
Züchtern mit genetischen Kenntnissen führte noch 1996
zur Gründung der "Gerbil Genetics Group" (GGG),
hinter der sich eine Arbeitsgruppe aus vier deutschen und
niederländischen Rennmauszüchtern verbirgt. Arbeitsziel
der GGG ist die vollständige Bearbeitung der Rennmaus -
Genetik; zudem werden von ihr Bezeichnungen für die
neuen Farbschläge und Zeichnungstypen in deutscher,
niederländischer und englischer Sprache erarbeitet und
veröffentlicht. Die GGG ist wohlgemerkt kein Verein.
Die nachfolgende Auflistung führt neben der für den
vorläufigen Standard gewählten Benennung zum Vergleich
alle mir bekannten Bezeichnungen für jeden Farbschlag an,
ergänzt durch die in Großbritannien und den USA sowie
die in den Niederlanden gebräuchlichen Farbnamen. Die
Reihenfolge der jeweiligen Auflistung ist willkürlich
und soll nichts darüber aussagen, wie häufig die
jeweilige Bezeichnung verwendet wird bzw. wurde. Für
Informationen über weitere aufgetretene Bezeichnungen
zur Ergänzung bin ich dankbar.
Bei einigen Farbschlägen war es notwendig, die gewählte
Benennung zu erklären, um den Sinn der Neubenennung zu
verdeutlichen.
Für einen Standard ist es außerdem hilfreich, zukünftig
zwischen Farbschlägen und Zeichnungstypen zu
unterscheiden. SQ sind Schecken z.B. kein Farbschlag,
sondern vielmehr ein Zeichnungstyp ("gemusterte
Rennmaus"), der sich mit allen Farbschlägen
beliebig kombinieren läßt. Zeichnungstypen sind dadurch
charakterisiert, daß sich auf der Grundfarbe (dem
Farbschlag) mehr oder weniger stark aufgehellte
Fellpartien in gleichmäßiger oder ungleichmäßiger
Anordnung finden. So ist z.B. eine schwarzweiß
gescheckte Rennmaus nicht etwa in der Grundfarbe weiß
mit schwarzen Flecken darauf, sondern es handelt sich
genetisch betrachtet um eine schwarze Rennmaus, bei der
gewisse Fellbereiche einen Pigmentmangel aufweisen und
deswegen weiße
Behaarung tragen. Ist lediglich die Bauchseite der
Rennmaus weiß, handelt es sich allerdings nicht um einen
Zeichnungstyp, sondern um den von der Wildfarbe her
bekannten "Agouti-Faktor".
Um eine bessere Orientierung zu ermöglichen, habe ich
nachfolgend eine Einteilung in vier Kategorien
unternommen, wobei von "alten" und "neuen"
Farben die Rede ist. "Alt" in diesem Sinne sind
alle Farbschläge und Zeichnungstypen, die vor 1993 in
Deutschland vorhanden bzw. "erzüchtbar" waren.
Ab 1993 kamen mindestens drei neue Mutationen ins Land,
die sich mit den bisherigen Farbschlägen und Zeichnüngstypen
kombinieren lassen und dabei "neue" Färbungen
hervorrufen. Dazu unter dem entsprechenden Stichwort mehr.
Das Problem der
"Zwischenfarben"
Bei der Verpaarung bestimmter
Farben bzw. Zeichnungstypen miteinander entstehen
mischerbige Jungtiere, die in der Fellfarbe zwischen
ihren Eltern stehen. Das bekannteste Beispiel ist der
Farbschlag "Dove", der durch Verpaarung von
"Lilac" und "Weiß" entsteht; "Dove"
x "Dove" verpaart gibt dann nicht etwa
ausschließlich Jungtiere in "Dove", sondern
zusätzlich auch Junge in den beiden Ausgangsfarben (für
dieses Beispiel wurden noch die alten Farbnamen gewählt).
"Wildagouti" x "Schwarz" wiederum
ergibt z.B. ein dunkleres "Wildagouti" (diese
Beispiele gehen von reinerbigen Elterntieren aus).
Um nicht für jede Zwischenfarbe eine eigene
Farbbezeichnung finden zu müssen, schlagen wir vor,
Farbnamen nur für rein vererbbare Farbschläge zu
verwenden bzw. auszusuchen. Mischerbige "Zwischenfarben"
sollten aus praktischen Gründen lediglich durch den
Zusatz "hell" oder "dunkel" zur
Standardfarbe gekennzeichnet werden. Im genannten ersten
Beispiel würde somit das frühere "Dove" nach
den genannten Richtlinien zu "Platin hell", das
mischerbige Tier aus dem zweiten Beispiel zu "Wildagouti
dunkel".
"Zwischenfarben" werden daher nachfolgend nicht
gesondert aufgeführt
Das Problem der weißen
und "blassen" Rennmäuse
Bis zum Auftreten der "neuen"
Mutationen gab es lediglich zwei extrem heile. Farbschläge
mit roten Augen (in der ersten Version des vorläufigen
Standards: "Elfenbein" und "Altweiß")
sowie einen Zeichnungstyp fast ohne Pigmentierung (dort
noch "Hellschwanz-Hemelin" genannt). Schon
unter "Zukunftsaussichten" wies ich allerdings
darauf hin, daß durch Kombination "alter" und
"neuer" Mutationen weitere "blasse"
Farbschläge entstehen würden, die von den bekannten
kaum unterscheidbar sein dürften. Diese Vermutung hat
sich mittlerweile bestätigt. Da es schon bisher kaum möglich
war, ohne direkten Vergleich "Altweiß" und
"Hellschwanz-Hermelin" zu unterscheiden und
diese - wie auch "Elfenbein" - neue "Konkurrenz"
mit völlig anderem genetischen Hintergrund bekommen
haben, ist eine Aktualisierung unumgänglich, um den
selbstgewählten, strengen Kriterien gerecht zu werden.
Wo das Auge keinen oder nur einen winzigen Unterschied
findet, ist es unnötig getrennte
Farbbezeichnungen wegen unterschiedlicher Genetik
aufrechtzuerhalten bzw. festzulegen.
Aus diesem Grund schlagen wir (GGG vor, zwei
Farbbezeichnungen für "Sammelgruppen" optisch
nahezu identischer Farbschläge zu verwenden. "Elfenbein"
und "Weiß". Da diese übergreifend unter ,,alten"
und ,,neuen" Mutationen vorkommen, sind sie
nachfolgend zwischen diesen beiden Gruppen aufgeführt.
Die "alten"
Farbschläge
Wildagouti
Andere Bezeichnungen: wildfarbig,
agouti, goldagouti, braun, goldbraun.
Englisch: agouti, agouti golden, white-bellied
agouti, white-be] lied agouti golden.
Niederlandisch: wildkleur, agouti, witbuik goud,
witbuik goudagouti.
Dies ist die Wildfarbe der Mongolischen Rennmaus, weshalb
uns bei der Namensgebung das ,,wild" im Namen
wichtig war. "Agouti" bzw. "Aguti"
ist ursprünglich der Name eines dem
Meerschweinchen verwandten süd- und mittelamerikanischen
Nagetieres, dessen arttypische
Fellmusterung ("Pfeffer-und-Salz-Muster") zu
der vergleichenden Farbbezeichnung "agouti" für
entspechend gefärbte Haustiere führte und dort seit
langem eingebürgert ist (Beispiele: Kaninchen,
Meerschweinchen, Farbmaus, Farbratte).
Gold
Andere Bezeichnungen: apricot,
argente, argente golden, goldbraun, isabell, creme,
orange, rot, fuchsrot, samtrot, red velvet, zimt,
cinnamon,: ocker, beige, hellbraun, weißbauch-gold,.
goldagouti.
Englisch: argente, argente golden, cinnanon,
golden.
Niederländisch: geel wildkleur, argente, argente
golden, cinnamon, witbuik goudagouti.
Hier wird der Sinn der Vereinheitlichung besonders
deutlich: Dieser Farbschlag wurde in Deutschland bisher
unter mindestens 18 (!) verschiedenen Namen geführt,
wodurch es immer wieder zu Mißverständnissen kam!
Silberagouti
Andere Bezeichnungen: chinchilla,
grau-agouti, grau, silbergrau, silber.
Englisch: gray (grey), .gray (grey).agouti, white-bellied
gray (grey) agouti.
Niederländisch: zilveragouti, chinchilla grijs
agouti, witbuik grijsagouti.
Von der beliebten Bezeichnung "Chinchilla"
trennten wir uns, da sich diese Farbe der Rennmaus anders
vererbt als bei anderen chinchillafarbigen Nagetieren und
daher die Möglichkeit besteht, daß eines Tages noch
eine "echte" chinchillafarbige Rennmaus
entsteht (wobei natürlich nicht klar ist, ob und wie
sich diese äußerlich von "Silberagouti"
unterscheiden wird).
Schwan
Andere Bezeichnungen: keine
Englisch: black, self black.
Niederländisch: zwart.
Wenigstens eine Farbe, mit der es keine Namensprobleme
gab!
Platin
Andere Bezeichnungen: lilac,
blau, taubenblau, taubengrau, grau, hellgrau, silbergrau,
silber, flieder, lilagrau, blaugrau.
Englisch: lilac, dove (! In der
Originalbeschreibung hieß diese Farbe ,,dove" und
nicht das daraus hervorgehende "Mischprodukt"!)
Niederlandisch: Iilac.
Diese Farbe war mit Abstand am schwierigsten
zu benennen, da sie nicht nur von Tier zu Tier,
sondern auch je nach Alter und Beleuchtung variieren kann
(und eventuell sogar durch die Haltungstemperatur
beeinflußt wird);.zudem wird sie von Mensch zu Mensch
unterschiedlich wahrgenommen und kommt in entsprechender
tönung kaum bei anderen. Tierarten vor. ,,Platin"
ist eine Fellfarbe, die bei Zuchtieren vorkommt und der Färbung
der Rennmaus noch am ähnlichsten ist; daher diese Wahl
bei der Benennung.
Anthrazit
Andere Bezeichnungen: mattschwarz,
dunkelsepia, schieferblau, schiefergrau, schieferfarbig,
blau.
Englisch: slate, blue.
Niederländisch: donker-sepia, blauw, bruin.
Auch diese Färbung wirkt je nach Beleuchtung
unterschiedlich und kann bei flüchtigem Hinsehen mit ,,Schwarz"
verwechselt werden, welches jedoch einen sehr starken
Fellglanz aufweist. Die Farbbezeichnung ,,Blau" (im
Sinne von einfarbig blau) sollte solange vermieden werden,
wie es noch keine ,,echte" blaue Rennmaus gibt; der
dafür zuständige Erbfaktor ist bei Rennmäusen noch
nicht aufgetreten, aber von anderen Tierarten (z.B.
Kaninchen, Farbmaus) bekannt,
Die "alten"
Zeichnungstypen
Schecke
Andere Bezeichnungen: keine
(außer detaillierteren Bezeichnungen wie Holländerschecke,
Punktschecke etc.).
Englisch:.Canadian wifite spot (CWS), white
spotted, patched, pied, broken.
Niederländisch Canadian White spot (CWS),Canadese
witvlek, bont.
Die Scheckung ist äußerst variabel und reicht von
wenigen weißen Punkten auf Nase, Stirn und Schwanzspitze
nebst weißer Unterseite bis zu einem praktisch (flächenmäßig,
nicht in der Anordnung) halb weißen, halb farbigen Tier.
Dabei gibt es alle fließenden Übergänge. Dies macht es
schwierig, viele verschiedene Scheckentypen ohne
Verwechslungsrnöglichkejt mit eigenen Namen zu
bezeichnen; wir plädieren daher dafür, nur den beiden
Extremtypen bestimmte Benennungen zuzuordnen:
- Punktschecke: Es finden
sich weiße, nicht miteinander verbundene Punkte auf Nase,
Stirn, Nacken und Schwanzspitze, die Unterseite ist ganz
oder teilweise weiß.
- Kragenschecke: Ein weißer
Kragen umschließt ohne farbige Unterbrechung den
Schulterbereich der Rennmaus, Nasen- und Stirnfleck sind
durch eine Blesse miteinander und eventuell mit dem
Kragen verbunden, auf dem Hintenrücken befinden sich weiße
Haare untergemischt unter den farbigen, die Unterseite
ist völlig weiß. Für diesen Scheckentyp wäre - der Kürze
wegen - auch der Name "Collie" praktisch, da
die Farbaufteilung tatsächlich der Hunderasse nahezu
entspricht (das englische "collared" bedeutet
soviel wie "mit einem Halsband bzw. Kragen umgeben").
Bei Schecken ist zu beachten, daß
der für die Scheckung zuständige Erbfaktor auch zu
einer Aufhellung der Grundfarbe führt. So ist z.B.. das
Schwarz eines Schwarzschecken heller als das eines völlig
schwarzen Tieres. Speziell bei den "neuen"
Farbschlägen und Zeichnungstypen kommt es zu einer
starken Aufhellung der Grundfarbe. Übrigens sind
durchaus auch Weißschecken genetisch möglich, also kein Witz: weiße
Flecken auf weißem Grund. Da die Scheckung durch einen
partiellen, völligen Pigmentverlust hervorgerufen wird,
die sogenannten weißen Rennmäuse aber nicht wirklich
weiß sind, sondern nur extrem helle Pigmente tragen,
kann - günstige Beleuchtung vorausgesetzt - der
Farbunterschied der unterschiedlichen Weißtöne bei Weißschecken
sichtbar sein.
Um auch hier eine möglichst
einheitliche Benennung zu wählen, schlagen wir vor, den
jeweiligen mit der Scheckung kombinierten Farbschlag an
zweiter Stelle zu nennen; es müßte dann also z.B. heißen:
Schecke wildagouti, Sehecke gold usw. bzw. Punktschecke
wildagouti, Kragenschecke (oder Collie) gold.
Hermelin
Andere Bezeichnungen: dunkelschwänzig weiß; himalaya.
Englisch: himalayan,
dark-tailed white (DTW).
Niederländisch: himalayan, donker staart wit, rus.Wieder
eine Mutation, die in der Namengebung problematisch ist.
Es handelt sich um einen Zeichnungstyp, bei dem lediglich
am Schwanz pigmentierte Haare "übrigbleiben",
während am restlichen Körper ein Pigmentverlust
auftritt (auch in den Augen, die beim "Hermelin"
rot sind) . Ist das betreffende Tier von den sonstigen
Erbfaktoren her eine schwarze Rennmaus, sind diese
Schwanzhaare schwärzlich, wobei allerdings so viele weiße
Haare untergemischt sein können, daß wenige dunkle
Haare nicht oder kaum auffallen. Durch Auswahl von
Zuchttieren mit einem besonders großen Anteil dunkler
Schwanzhaare lassen sich jene Rennmäuse erzielen, die
dann "Dunkelschwanz-Weiß" oder "Himalaya"
(englisch: himalayan oder dark-tailed white, niederländisch:
himalayan oder donker staart wit) genannt werden. (Zu
beachten ist dabei, daß der Kontrast von der
Haltungstemperaturabhängig ist; kühle Temperaturen
verstärken den Kontrast, warme schwächen ihn ab.) Ist
die "Grundfarbe" der Rennmaus hingegen ohnehin
schon aufgehellt, z.B. bei der Farbe "Platin",.
fallen die verbleibenden pigmentierten Haare zwischen den
weißen kaum noch auf, und es entsteht der Eindruck einer
völlig weißen, rotäugigen Rennmaus, die dann "Weiß"
(siehe dort) genannt wird (englisch: pink-eyed
white, niederländisch: wit-roodoog). Bei der
Namensfindung im Sommer 1996 hatten wir uns darauf
geeinigt, "Himalaya" und "Weiß" als Namen für die beiden
Haupterscheinungstypen zu verwenden.. Beide Bezeichnungen
fanden auch schon Eingang in die 1996er Neuauflage meines
Buches. Allerdings blieb die Benennung unbefriedigend.
"Himalaya", "siam" oder "russenfarbig"
sind in der Rassetierzucht drei verschiedene
Bezeichnungen, die im Prinzip das gleiche Fellfärbungsphänomen
benennen: ein fast weißes bis hell sepiafarbiges Tier
mit mehr oder weniger dunklen "Körperspitzen"
(Nase, Ohren, Schwanz, Füße) - allseits bekannt ist die
Siamkatze, die allerdings wiederum in etlichen Farbschlägen
mit "Siam"- Zeichnung existiert.
Bei keiner anderen
Tierart jedoch beschränkt sich die Pigmentierung
ausschließlich auf den Schwanz. Da außerdem zwei neuere
Mutationen ebenfalls eine "siam-" bzw. "himalaya-"ähnliche
Farbverteilung zeigen, die jedoch erstens auf genetisch
anderem Wege hervorgerufen wird und zweitens nicht nur
den Schwanz betrifft, schlagen wir nunmehr eine neue Lösung
vor. Bei der:
Suche nach einem
anderen Tier von extrem heller bis weißer Farbe mit
pigmentiertem Schwanz stießen wir auf das Hermelin;
diese Wieselart trägt im Winter ein weißes Fell mit
schwarzer Schwanzspitze, das in früheren Zeiten als
kostbarer Pelzbesatz für Monarchengewänder begehrt war.
Nach ihm benannt ist Übrigens auch das - allerdings völlig
weiße - Hermelinkaninchen.
Wir schlagen also vor,
diesen Zeichnungstyp der Rennmaus als "Hermelin"
zu bezeichnen. Da von den "alten" Farbschlägen
nur "Wildagouti" und "Schwarz" zu
einem dunkelschwänzigen "Hermelin" führen,
ist ein entsprechender Zusatz vonnöten ("Hermelin
wildagouti" und "Hermelin schwarz"). Alle
übrigen Farbschläge bringen in Kombination mit dem
Hermelin-Gen einfarbig weiß wirkende Tiere ohne deutlich
abgesetzte Schwanzfärbung hervor, die untereinander und
von anderen "weißen" Rennmäusen nicht auf den
ersten Blick unterscheidbar sind. Deshalb haben wir uns
auch dazu entschlossen, den in der ersten Version des
vorliegenden Standards vorgeschlagenen Namen "Hellschwanz-Hermelin"
wieder zurückzuziehen und diese Tiere der neu
geschaffenen Sammelgruppe "Weiß" hinzuzufügen
(siehe unten).
Die Sammelgruppen
der "blassen" Farbschläge
In der ersten Version des
Standards wurden zwei Farbtypen noch als eigene Farbschläge
aufgeführt:
"Elfenbein"
creme, isabell, rahmfarbig; englisch: ivory, dove ivory, white-bellied cream, cream,
ivory cream; niederländisch: creme wildkleur,
creme und "Altweiß" weiß, albino, rubinäugig
weiß; englisch: albino, white, off-white, ruby-eyed
white (REW); niederländisch: ivoor-creme, robijn-oog
wit). Dazu kam noch "Hellschwanz-Hermelin" (weiß,
Rotaugen-Weißling, albino; englisch: pink-eyed
white (PEW), albino, mock-albino, pseudo-albino; niederländisch:
wit-roodoog als Sammelbezeichnung innerhalb eines
Zeichnungstypes.
Noch immer gilt, daß
von der Mongolischen Rennmaus bislang kein echter Albino
existiert (eine japanische Veröffentlichung behauptet
das Gegenteil, doch spricht einiges dafür, daß es sich
dort um "Hermelin" handelte). Alle "weißen"
Rennmäuse sind also nach wie vor lediglich stark
aufgehellte, nicht aber völlig pigmentlose Tiere.
Schon die
Unterscheidung zwischen "Altweiß" und "Hellschwanz-Hermelin"
bereitete Mühe, doch kamen durch Kombination der "alten"
und der "neuen" Farbschläge und
Zeichnungstypen noch weitere "weiße" Varianten
zustande, und auf gleichem Weg entstanden auch weitere
Typen, die von "Elfenbein" nur sehr schwer -
wenn überhaupt - zu unterscheiden sind. Als Kriterium für
die einheitliche Benennung der Rennmausfarben galt u.a.
der optische Gesamteindruck; daher halten wir es für
unumgänglich, Sammelgruppen unter jeweils einem
einheitlichen Farbnamen für die "weißen" und
die "blassen" Typen einzurichten, auch wenn
darin Farbschläge und Zeichnungstypen
durcheinandergeworfen werden. Wir schlagen die zwei
folgenden Sammelgruppen vor:
Elfenbein
Für alle extrem hellen (aber
nicht weißen), rotäugigen Varianten (ungeachtet der
Intensität der Augenfarbe).
Es lag nahe,
stattdessen "Creme" zu verwenden, da alle
betreffenden Typen mehr oder weniger "cremefarbig"
sind. Die Farbbezeichnung "Creme" ist jedoch
nicht eindeutig definiert, was u.a. bislang häufig dazu
geführt hat, daß auch der jetzt "Gold"
genannte Farbschlag als "Creme" bezeichnet
wurde; dieser ist jedoch wesentlich intensiver gefärbt.
Auch Namen wie "Beige" oder "Sandfarbig"
ließen einen zu großen Spielraum zu. Daher fiel die
Wahl auf wiederum auf "Elfenbein"; unter dieser
Farbbezeichnung stellt sich wohl jeder die gleiche Farbe
vor.
Weiß
für alle weißen oder weißlichen,
rotäugigen Varianten (ungeachtet der Intensität der
Augenfarbe). Es ist ohne direkten Vergleich schwierig bis
unmöglich, die verschiedenen möglichen Weißtöne
zweifelsfrei zu unterscheiden., und in der Intensität
der Augenfarbe (rubin- bis hellrot) gibt es fließende Übergänge.
Daher die Vereinheitlichung, der auch das altgewohnte
"Altweiß" zum Opfer fiel.
Die "neuen"
Farbschläge
1993 kam aus Polen eine neue
Mutation der Mongolischen Rennmaus, die zunächst
aufgrund falscher Herkunftsinformationen "Algerische
Rennmaus" genannt und für eine eigene Tierart
gehalten wurde. Chromosomen- und Skelettuntersuchungen
wie auch Kreuzungsversuche mit Mongolischen Rennmäusen
ließen aber schließlich keinen Zweifel mehr zu, daß es
sich lediglich um eine für Deutschland neue Farbmutation
der Mongolischen Rennmaus handelte (in den USA sind Rennmäuse
dieser Färbung schon länger bekannt). Diese Mutation
ergibt in Kombination mit den "alten" Farbschlägen
wiederum ein Spektrum verschiedener Fellfärbungen.
Natürlich lassen sich auch die Zeichnungstypen mit den
"neuen" Farbe kombinieren, doch sind diese
Zuchtversuche noch längst nicht abgeschlossen (Stand 9/97).
Die Farbbeschreibung der "neuen" Farben ist
schwierig, weshalb wiederum Anleihen bei der
Pelztierzucht gemacht wurden. Dort treten entsprechende
Fellfarben bei Füchsen auf, weshalb wir den bei den
Rennmäusen zuständige Erbfaktor "Fuchs-Faktor"
nannten und alle Farbbenennungen dementsprechend auf
"-fuchs" enden ließen. Dies bietet den Vorteil,
schon aus der Namengebung erkennen zu können, daß alle
"Füchse" wenigstens einen Erbfaktor gemeinsam
haben.
Die Farbschläge der "Füchse" zeigen z.T.
einen auffallenden Farbunterschied zwischen Jugend- und
Altersfell, weshalb ich noch einmal darauf verweisen möchte,
daß sich die Benennung auf ein mindestens drei Monate
altes Tier bezieht.
Bei "Fuchs"-Schecken ist die Ausgangsfarbe sehr
stark aufgehellt.
Die Kombination der Farbschläge "Polarfuchs"
und "Blaufuchs" mit dem Gen für Rotäugigkeit
führte zu "blassen" Varianten, die keine
eigenen Farbnamen bekamen, sondern in die Sammelgruppe
"Elfenbein" eingeordnet wurden.
Trotz seines wenig attraktiven Aussehens ist allerdings
die rotäugige Version des "Blaufuchses" züchterisch
sehr wertvoll, weshalb es sich lohnt, einen reinen
Zuchtstamm davon genetisch zu konstruieren und zu
erhalten. Dieses Tier ist nämlich reinerbig in den Genen
für Non-agouti, Fuchs, Silberagouti und Rotäugigkeit;
die Ergebnisse der Verpaarung mit einer beliebigen
Rennmaus decken also deren eventuelle Mischerbigkeit auf
diesen vier Genen auf. Ein in der Kaninchenzucht zu
gleichen Zwecken "entwickelter" Typ. wird dort
als "Separator" (Trenner) bezeichnet, ist aber
kein für Ausstellungen anerkannter Farbschlag. Für den
züchterischen Gebrauch liegt auch bei der Rennmaus die
Verwendung des Namens "Separator" auf der Hand,
ohne daß dieser Eingang in die Farbenliste finden wird (da
es sich um keinen eigenen, klar unterscheidbaren
Farbschlag handelt). Für die meisten der Fuchs-Farbschläge
gab es bislang keine bereits gängigen englischen Namen,
da die Fuchs-Mutation in Großbritannien - der Hochburg
der Rennmauszucht - bis vor kurzem nicht vorkam. In den
USA ist sie bereits vorhanden, doch fehlt dort das
Silberagouti-Gen zur Vervollständigung der Farbpalette.
Die erwähnten, auf "fox" endenden englischen
Farbnamen wurden daher von den Züchtern der "Gerbil
Genetics Group" vorgeschlagen, um schon jetzt eine
diesbezügliche Korrespondenz mit englischsprachigen Züchtern
zu ermöglichen. Ob diese Namen sich in den Standards Großbritanniens
und der USA durchsetzen werden, läßt sich natürlich
nicht vorhersagen. Die in den USA bereits verwendeten
Bezeichnungen sind gesondert erwähnt.
Algierfuchs
Andere Bezeichnungen: algerisch,
algerisch rot, rot.
Englisch: Algerian fox, USA: dark-eyed
honey (DEH).
Niederländisch: algerijn, honing.
Die eigentlich falsche Bezeichnung "algerisch"
hat sich bereits soweit eingebürgert, daß sie lediglich
abgewandelt wurde, um die Zugehörigkeit zum "Fuchs"-Stamm
zu verdeutlichen. Sie ist somit keine Herkunfts-, sondern
nur noch eine Farbbezeichnung - wie z.B. auch "himalaya",
was ja ebenfalls nichts über das Ursprungsland aussagt.
Goldfuchs
Andere Bezeichnungen: Rotaugen-Algierfuchs.
Englisch: golden fox, USA: ?
Niederländisch: roodoog-algerijn.
Die Benennung trifft gleich im doppelten Sinn zu; so
gibt es auch unter den "echten" Füchsen eine
entsprechende Farbvariante "Goldfuchs" (wenn
auch mit dunklen Augen), unter den Rennmäusen
andererseits stellt dieser Farbschlag die "Fuchs"
- Variante von "Gold" dar und macht durch seine
leuchtende Farbe dem. Namen alle Ehre.
Polarfuchs
Andere Bezeichnungen: silver
shadow.
Englisch: polar fox.
Niederländisch: poolvos, polar fox, zilver
algerijn.
Dieser Farbschlag verdankt seine Benennung dem Eis- oder
Polarfuchs, der in seinen jährlichen Wechsel vom dunklen
Sommerfell ins weiße Winterfell ein Stadium durchläuft,
das in seiner Färbung der Polarfuchs-Rennmaus entspricht.
Kohlfuchs
Andere Bezeichnungen: smoke,
thüringerfarbig, rauchfarbig, "nachdunkelnder
Algerier".
Englisch: coal fox, bronze, USA: nutmeg.
Niederländisch: nootmuskaat, nutmeg, koolvos
Die Farbe leitet sich nicht von "Kohl", sondern
von "Kohle" ab (das Tier wirkt wie mit
Kohlenstaub gepudert). Eine entsprechende, sogar im
Freiland vorkommende Farbvariante gibt es bei unserem
heimischen Rotfuchs, wo sie eben "Kohlfuchs" (manchmal
auch "Brandfuchs") genannt wird. In Anlehnung
daran schenken auch wir uns das "e" in der
Mitte. Achtung: Kohlfuchs-Rennmäuse zeigen eine extreme
Umfärbung vom Jugend- zum Altersfell!
Jungtiere zeigen noch keinen "Kohlenstaub",
sondern sind fast einfarbig ocker getönt.
Rotfuchs
Andere Bezeichnungen: Rotaugen-Kohluchs.
Englisch: red fox, USA: argente nutmeg.
Niederländisch: roodoog-nootmuskaat,. argente
nutmeg.
Auf den ersten Blick ist dieser Farbschlag mit, "Gold"
zu verwechseln, obwohl die ähnliche Färbung auf völlig
anderem Wege hervorgerufen wird; im Unterschied zu "Gold"
ist beim "Rotfuchs" jedoch die, Bauchseite
nicht weiß, sondern ebenfalls rötlichgelb.
Blaufuchs
Andere Bezeichnungen: keine.
Englisch: blue fox, pewter, silver nutmeg.
Niederländisch: blauwvos, zilver nootmuskaat,
zilvervos.
Die Benennung leitet sich. ab von der entsprechend gefärbten,
dunklen Fellvariante des "echten" Polarfuchses,
die Blaufuchs genannt wird. Dieser Farbschlag wirkt wie
ein dunkles, bläulich schimmerndes Silberagouti ohne weißen
Bauch bzw. wie ein Kohlfuchs mit elfenbeinweißer statt
gelbbrauner Grundfarbe. Auch hier weicht die Jungtierfärbung
(elfenbeinfarbig, ähnlich jungen Polarfüchsen) extrem
vom Altersfell ab.
Die "neuen"
Zeichnungstypen
Zwei für Deutschland
offensichtlich neue Zeichnungstypen kamen 1994 aus Österreich
und 1996 aus den Niederlanden; während der Ursprung
ersterer unbekannt ist, stammt die zweite Mutation
nachweislich ursprünglich aus Irland.
Beide Varianten haben gemeinsam, daß die Färbung
erwachsener Tiere "siam"-artig ist, also
Schnauze, Ohren, Füße und Schwanz dunkler als das Körperfell
sind. Die Entwicklung zu dieser Färbung hin ist ebenso
wie die Vererbung - soweit diese bereits nachvollziehbar
ist -völlig unterschiedlich. Daraus entsteht das Problem,
daß nun insgesamt drei genetisch unterschiedliche
Mutationen existieren, die man alle "Siam"
nennen könnte (die in diesem vorläufigen Standard
"Hermelin" genannten Rennmäuse entsprechen in
ihrem Erbcode immerhin den von anderen Tierarten
bekannten ,,Siamesen".
Um Verwechslungen weitestgehend auszuschließen, ist
unser Vorschlag daher, keine dieser drei Varianten
in Deutschland "Siam" zu nennen.. Die
Benennungen der beiden neuen Zeichnungstypen lehnen sich
daher an andere Tierarten an, können aber bisher nicht für
alle Kombinationen mit den bekannten Farbschlägen
gemacht werden, sondern stellen vorerst lediglich einen
"Sammelbegriff" für die jeweilige Mutation dar
(entsprechend dem "Fuchs-Faktor").
Schimmel
Andere Bezeichnungen: orange-
siam (OS).
Englisch: mold, orange mold (OM; Benennung
erfolgte wie bei den "Füchsen" beschrieben in
Deutschland und den Niederlanden), schimmel. (aus dem
Deutschen übernommen). Niederländisch: schimmel,:
oranje schimmel, orange-siam (OS)
"Orange Siam" war der erste "Arbeitsname"
für diese Mutation;. Vorn "siam" wurde aus den
genannten Gründen abgesehen, das "orange"
wurde gestrichen, da auch hier noch nicht alle
Kombinationen mit den Farbschlägen getestet sind. Die
englische Bezeichnung "mold" bedeutet "verschimmelt",
und in der deutschen Benennung "Schimmel" kommt
sogar der Doppelsinn dieses Wortes im Zusammenhang mit
der Rennmaus aus zum Tragen. Schimmel - Rennmäuse
besitzen nämlich wie Schimmel-Fohlen anfangs ein
deutlich pigmentiertes Fell. Durch zunehmendes Wachstum
weißer bzw. silbriger Haare und allmähliches
Ausbleichen der "voll gefärbten" Haare werden
die Rennmäuse jedoch zunehmend heller, manche annähernd
weiß (allerdings mit den beschriebenen "Siam"
- Zeichnungen: an diesen Körperpartien bleibt die
Ausgangsfarbe mehr oder weniger stark erhalten). In einer
bestimmten Phase der Umfärbung sehen die Rennmäuse dann
wirklich wie "angeschimmelt" aus. Der Effekt -
nicht der Erbfaktor! - entspricht also in etwa dem der
Silberung bei Kaninchen. Der "Schimmelfaktor"
beinhaltet offensichtlich eine größere Variationsbreite,
da manche Tiere "in der Umfärbung steckenbleiben"
und nicht so hell: werden wie andere.
Die Kreuzung "Schimmel" x "Fuchs" führt
schon in der ersten Generation zu aufgehellten "Füchsen",
und auch "Schimmel" - Schecken sind extrem hell.
Schimmel - Rennmäuse sind momentan nur in wenigen Tieren
in Deutschland, den Niederlanden und den USA vorhanden; möglicherweise
existieren weitere "inoffiziell" in Österreich,
woher der Stammvater der deutschen und niederländischen
Tiere importiert wurde (Zufallsfund in einer Zoohandlung).
Colourpoint
Andere Bezeichnungen: Marder,
Burmese, Siamese.
Englisch: burmese ("normale" Variante),
siamese (hellere, mischerbige "Zwischenfarbe"
mit Eltern burmese x weiß), colourpoint (dieser von der
GGG vorgeschlagene Name wurde jetzt auch in Großbritannien
übernommen).
Niederländisch: colourpoint, burmees, siamees (siehe
Englisch).
Die als "Burmesen" aus Großbritannien
gekommenen Tiere sind als Erwachsene sepiabraun mit
schwarzen bzw. schwärzlichen "Siam" -
Abzeichen; Jungtiere sind anfangs einfarbig sepiabraun.
Die "Siamesen" sind hellbeige mit duklen
Abzeichen, wobei diese allerdings heller sind als bei den
"Burmesen". Die Namensgebung in. Großbritannien
lehnt sich an die entsprechenden Katzenrassen an und
wurde in den Niederlanden vorerst übernommen.
Nun werden Burma - und Siamkatzen in jeweils
verschiedenen Farbschlägen gezüchtet; als Vergleich
diente in Großbritannien die Ursprungsfarbe der
Burmakatze, die früher noch "sable" (= Zobel,
eine Marderart) hieß und heute "brown" genannt
wird. Strenggenommen müßte der Rennmaustyp als "sable
burmese" oder "brown burmese" heißen.
Hierzulande wird in der Kaninchenzucht ein entsprechender
Farbschlag als "marderfarbig" bezeichnet, der
in Englisch wiederum "sable" heißt und
genetisch dem betreffenden Rennmaustyp entspricht. Aus
diesem Grund schlagen wir für den deutschsprachigen Raum
die Benennung "Marder" für den "Ur-Burmesen"
vor. Wichtig war uns wiederum, die Bezeichnung "Siam"
zu umgehen. Da die britischen "Siamesen"
lediglich eine Zwischenfarbe darstellen, erhalten sie gemäß
unseren Vorgaben keinen speziellen deutschen Namen,
sondern laufen lediglich unter "Marder hell".
Da der ,,Burmese" lediglich einen möglichen
Farbschlag der Mutation darstellt, sie jedoch auch mit
den anderen bekannten Farbschlägen kombinierbar ist,
entstehen. weitere neue Farbtypen mit dunkleren "Körperspitzen"
(bei den rotäugigen Varianten ist der Kontrast jedoch
kaum oder gar nicht ausgeprägt). Es war also notwendig,
einen Namen für das gesamte Gen zu finden, der auf alle
Farbschläge zutrifft; dies erwies sich als schwierig.
Die Wahl fiel schließlich auf das wiederum der
Katzenzucht entlehnte "Colourpoint" (trotz
seiner englischsprachigen Herkunft). Unsere selbst
auferlegten Richtlinien lassen fremdsprachige
Bezeichnungen zu, wenn sie seit längerer Zeit eingebürgert
sind (wie z.B. auch "Agouti"). Colourpoint -
Katzen existieren seit den 30er Jahren, die Bezeichnung
ist in deutschen Züchterkreisen eingebürgert und kaum
treffend ins Deutsche übersetzbar.
Nach den gesetzten Richtlinien zur Farbbenennung macht es
wenig Sinn, den Zeichnungstyp "Colourpoint"
durch die zugehörige "Grundfarbe" zu ergänzen.
So hieße der "Ur-Burmese" danach korrekt
"Colourpoint schwarz", da er auf der
genetischen Basis einer schwarzen Rennmaus gezüchtet
wird. Das Tier sieht jedoch nicht schwarz aus! Deswegen
entschlossen wir uns, die Farbbezeichnung für die
Colourpoints zu modifizieren.
Gemäß unserem Vorschlag heißt also der aus Irland
stammende "Burmese" im vorliegenden vorläufigen
Standard "Colourpoint Marder". Einige weitere
Farbschläge konnten aus den importierten Tieren bereits
erzielt werden, so ein fast einfarbig dunkler (Vorschlag
"Colourpoint Zobel") aus der Kombination mit
Anthrazit, und ein weißer ohne sichtbare Abzeichen (aber
dennoch reinerbig Colourpoint) aus der Kombination mit
Platin, der allerdings in die Sammelgruppe "Weiß"
eingegliedert werden mußte (da von anderen "Weißen"
nicht eindeutig unterscheidbar). Desweiteren existieren
in Deutschland, den Niederlanden. und Großbritannien
"Agouti-Colourpoints" noch ungeklärter
genetischer Herkunft ("Wildagouti" und / oder
"Silberagouti") und von sehr heller Farbe, die
bislang als "pearl", "smoke" oder
"shadow" bezeichnet werden (letztere beiden
Bezeichnungen können zu Verwechslungen mit den früher
genauso benannten Farbschlägen "Kohlfuchs" und
"Polarfuchs" führen, die jedoch genetisch mit
ihnen nichts zu tun haben). Die endgültigen Namen werden
sich erst mit Vergleichbarkeit aller möglichen Farbschläge
festlegen lassen. "Colourpoint-Füchse", "-Schimmel"
und -Schecken sind derzeit noch "in Arbeit".
Wie schon "Schimmel" führt auch "Colourpoint"
bei der Kreuzung mit "Füchsen" dazu, daß die
Farbe letzterer aufgehellt wird. "Colourpoint Marder"
x "Platin" ergibt in erster Generation ein
"Platin hell", das dem bisherigen "Dove"
ähnelt, aber etwas intensiver und bläulicher ist (vorgeschlagene
Bezeichnung für Großbritannien und die Niederlande, wo
auch die "Zwischenfarben" eigene Namen bekommen:
"sapphire". Ebenso bringt "Colourpoint
Marder" x "Gold" in erster Generation
"Gold hell"; diese Färbung ist jedoch derzeit
noch nicht endgültig zu beurteilen, weswegen auch noch
kein englischer oder niederländischer Name vorgeschlagen
wurde.
Es sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß
"Schimmel" und "Colourpoint" keine
Farbschläge, sondern Zeichnungstypen darstellen, die um
eine Farbbzeichnung ergänzt werden müssen. Dies stößt
insofern auf Schwierigkeiten, als beide Zeichnungstypen
die Grundfarbe stark verändern (z.B. wird Schwarz durch
"Colourpoint" zu Sepiabraun, durch "Schimmel"
erst zu Ocker, später fast zu weiß). Auf diesem Gebiet
ist die züchterische Arbeit noch nicht abgeschlossen,
und es werden wie bei "Marder" und
"Zobel" - wahrscheinlich neue Farbbezeichnungen
notwendig sein, um den optischen Eindruck treffend
wiederzugeben.
Zunkunfsaussichten
Durch Kombination der "neuen"
Farbschläge und Zeichnungstypen untereinander wird sich
das Farbspektrum der Mongolischen Rennmaus in den
kommenden Jahren um ein Vielfaches multiplizieren, mögliche
neue Mutationen könnten noch dazukommen. Das macht eine
übersichtliche Namensgebung nicht einfach. Wir müssen
weiterhin mit einer "Invasion" sehr heller
Farbtypen rechnen, die teilweise schwer
auseinanderzuhalten sein werden und somit die Errichtung
weiterer Sammelgruppen unter einer Farbbezeichnung nach
sich ziehen. So führen z.B. verschiedene Mutationen
unabhängig voneinander zu einer Aufhellung der Fellfarbe
(teils am ganzen Tier, teils nur an bestimmten Körperbereichen);
es liegt auf der Hand, daß die Kombination genau dieser
Mutationen untereinander nicht zu kräftig gefärbten
Resultaten führen kann.
Vorschlag zur
Verwendung von Kürzeln
in der Rassekaninchenzucht sind Abkürzungen
für die einzelnen Rassen gebräuchlich, um bei
Ausstellungen und beim Austausch von Zuchttieren lange
Wortgebilde zu vermeiden. So wird z.B. die Rasse "Rheinische
Schecke" mit "RhSch" abgekürzt.
Zwar handelt es sich bei Rennmäusen nicht um regelrechte
Rassen, sondern lediglich um Farbschläge, doch möchte
ich aus praktischen Gründen an dieser Stelle ebenfalls
die Verwendung "genormter" Kürzel anregen. Bei
Kombination mehrerer Zeichnungstypen in einem Farbschlag,
wie sie in Zukunft durchaus vorkommen dürften, kommt es
nämlich bei der Nennung aller, "Zutaten"
schnell zu einem Wortungetüm. So wäre z.B. ein "Kragenschecke
Colourpoint Marder" möglich. Für schriftliche
Korrespondenz und mögliche Ausstellungen wäre in diesem
Fall ein Kürzel hilfreich.
An die erste Stelle einer Kurzbezeichnung sollte in
unserem Fall der Artbegriff gestellt werden. Einige Züchter
verwenden bzw. verwendeten bereits "hauseigene"
Abkürzungen wie "RM" (für Rennmaus) oder,
"WM" (für Wüstenmaus). Da es aber nicht nur
eine Art Rennmaus gibt und der Begriff Wüstenmaus bei
uns kaum verwendet wird, wäre es sinnvoller, den
korrekten und vollständigen Namen jener Rennmausart
abzukürzen, mit der wir uns in der Farbenzucht befassen.
Dies ist die Mongolische Rennmaus, und deshalb möchte
ich hiermit anregen, für die Art das Kürzel
"MR" zu verwenden.
Für die im
vorliegenden vorläufigen Standards aufgeführten
Farbschlägen und Zeichnungstypen schlage ich folgende Kürzel
vor:
Zeichnungstypen: |
Kürzel: |
Genetischer
Code: |
Schecke |
Sch |
Spsp |
Punktschecke |
PuSch |
Spsp |
Kragenschecke |
KrSch |
Spsp |
Hermelin |
He |
c(h)c(h) |
Schimmel |
Schi |
noch nicht
festgelegt |
Colourpoint |
CP |
c(m)c(m) |
|
|
|
Sammelgruppen: |
|
|
Elfenbein |
El |
diverse Möglichkeiten |
Weiß |
We |
diverse Möglichkeiten |
|
|
|
Farbschläge: |
|
|
Wildagouti |
WiAg |
A.C.E.G.P. |
Gold |
Go |
pp |
Siberagouti |
SiAg |
gg |
Schwarz |
Schw |
aa |
Platin |
Pl |
aapp |
Anthrazit |
An |
aagg |
Algierfuchs |
AlFu |
ee |
Goldfuchs |
GoFu |
eepp |
Polarfuchs |
PoFu |
eegg |
Kohlfuchs |
KoFu |
aaee |
Rotfuchs |
RoFu |
aaeepp |
Blaufuchs |
BlFu |
aaeegg |
"Separator" |
(kein Kürzel
vorgesehen) |
aaeeggpp |
Marder |
Ma |
aac(m)c(m) |
Zobel |
Zo |
aac(m)c(m)gg |
|
|
|
Zwischenfarben: |
(klein
geschrieben als Ergänzung) |
|
dunkel |
d |
verschieden, z.B.:
Aa |
hell |
h |
verschieden, z.B.:
Cc(h) |
|
|
|
In der Reihenfolge
der Schreibung sollte der Zeichnungstyp - soweit
vorhanden - an erster, der Farbschlag an zweiter Stelle
und ein eventuelles "h" oder "d" an
dritter Stelle der Farbbezeichnung stehen; die einzelnen
Positionen. sollten durch Bindestriche verbunden sein.
Sind zwei oder mehr Zeichnungstypen im betreffenden Tier
kombiniert, sollten diese durch Schrägstriche getrennt
werden.
Das oben genannte Beispiel "Kragenschecke
Colourpoint Marder" hieße dann abgekürzt "KrSch/CP-Ma".
Ein "Kragenschecke Platin hell" hieße
entsprechend "KrSch-Pl-h", ein ungeschecktes
Tier gleicher Farbe "Pl-h".
Der Sinn solcher Buchstabenkombinationen erschließt sich
vielleicht nicht auf den ersten Blick Angenommen aber,
auf einer Ausstellungskarte für eine Rennmaus die
etliche Merkmale in sich vereint, müßte die volle
Bezeichnung der Farbe und des Zeichnungtypes
aufgeschrieben werden, dann wäre die Karte z.B. mit
einer "Mongolischen Rennmaus Colourpoint -
Kragenschecke Platin hell" bereits zur Hälfte gefüllt;
das Kürzel "MR KrSch/Cp-Pl-h" wäre dann doch
wesentlich kompakter und dennoch für Eingeweihte - und
nur solche interessieren sich gemeinhin für derartige
Details - leicht verständlich.
Vorschlag für
einen Ausstellungstandard Klassifizierung und
zugelassene Farbschläge
Gruppe I: Weißbäuchige MR (mit scharf abgesetzter,
leuchtend weißer Bauchseite)
Wildagouti
Silberagouti
Gold (nicht Gold hell)
Algierfuchs
Goldfuchs
Gruppe II: Vollfarbige MR
Schwarz (ohne untergemischte weiße
Haare, aber weißer Kehlstrich erlaubt)
Platin (nicht Platin hell)
Kohlfuchs
Blaufuchs
Rotfuchs
Gruppe III: Zeichnungs-MR
Hermelin
Colourpoint Marder (nicht Marder hell)
Punktschecke (zugelassen in Wildagouti, Silberagouti,
Gold und Schwarz)
Kragenschecke (zugelassen in den gleichen Farben)
Gruppe IV: Sonstige Farbschläge
und Zeichnungstypen
Polarfuchs (hier eingeordnet, da
die weiße Bauchseite nicht scharf abgesetzt ist)
Schimmel (eventuell unterteilt in dunkel und hell)
Elfenbein
Weiß
In Gruppe I bis IV sollen Farben
und Farbkontraste so intensiv wie möglich sein.
Gruppe V (Sondergruppe):
Aufgehellte Farbschläge und neue Farben
(hier z.B. auch mischerbige Tiere
wie Gold hell, Platin hell, Colourpoint Marder hell usw.)
Schlußbemerkung
Der erste Schritt ist bekanntlich
der wichtigste in diesem Sinne möchte ich abschließend
noch einmal daran erinnern, daß es sich auch bei dem
vorliegenden, aktualisierten Text noch um den Vorschlag
eines vorläufigen Standards handelt und (noch) nicht
um eine endgültige Festsetzung von Regeln. Diese ist
erst möglich, wenn viele Liebhaber und Züchter
von Rennmäusen die gleiche Richtung verfolgen und bereit
sind, sich der Vereinheitlichung der Farbbezeichnungen
anzuschließen.
Dies betrifft vor allem Vereine, die sich unter anderem
oder ausschließlich mit Rennmäusen und deren
Farbvarianten befassen. Vorerst wäre daher eine
Koordination der Vorstände dieser Vereine notwendig, um
zu vermeiden, daß parallel verschiedene Standards für
die gleiche Tierart entstehen. (Reaktionen auf die erste
Version der vorliegenden Broschüre vom Dezember 1996 ließen
darauf schließen, daß die vorgeschlagenen
Farbbezeichnungen überwiegend auf Zustimmung stoßen und
schon vielfach Verwendung finden.)
Anschließend daran sollte eine Person oder ein Gremium
gewählt werden, welche/welches für die Benennung neu
auftretender Farbschläge und Zeichnungstypen zuständig
ist und den Standard auf aktuellem Stand hält. Hierzu
sind Kenntnisse in Genetik unbedingt erforderlich. "Standard"
in diesem Sinne würde vorerst bedeuten, in erster Linie
eine allgemein anerkannte Liste mit Farbbezeichnungen zu
führen. Da es noch keinen Zuchtverband für Rennmäuse
mit entsprechendem Ausstellungs- und Preisrichterwesen
gibt, sollte dieser erste Standard vorerst noch keine
Richtlinien enthalten, nach denen andere Kriterien als
die Farben der Tiere bewertet werden (wie z.B. Größe,
Schwanzlänge usw.). Sollte ein solcher umfassender
Zuchtstandard mit allen Vor- und Nachteilen unbedingt
notwendig sein, wäre dies erst ein weiterer Schritt.
Der vorliegende vorläufige Standard soll also lediglich
einen Ausgangspunkt für weitere züchterische Arbeit und
sonstige Aktivitäten bilden. In diesem Sinne würde ich
mich freuen, wenn sein Inhalt bei Liebhabern und Züchtern
auf Akzeptanz stoßen und die Kommunikation untereinander
in Zukunft erleichtern würde.
Anschrift des Autors:
Michael Mettler
Birkenweg 30
30855 Langenhagen
(zuletzt aktualisiert: September 97)
Anlage zu Heft 2 /97
Mitteilungen
der
Bundesarbeitsgruppe (BAG)
Kleinsäuger
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