Tiergärtnerische
Raritäten im Schulzoo Leipzig:
Das Nahrungsspektrum von Mull Lemmingen umfaßt alle unterirdischen Pflanzenteile, bevorzugt werden jedoch die Zwiebeln von Wildtulpen gefressen. Auch in der Gehegehaltung muß auf kalorienarmes Futter geachtet werden, d.h. die Verfütterung von Knollengewächsen, wie Sellerie, rote Beete und Möhren, auch harte Äpfel sind geeignet. Im Schulzoo Leipzig erhalten die Tiere hauptsächlich Möhre, Apfel und Salate sowie eine Mischung von Trockenfutter aus Waldvogelfutter und Haferflocken. Die Unterbringung erfolgt in einem Glasbecken mit einer 30 cm hohen Schicht aus Hobelspänen und Heu. Als Unterschlupf dient eine Tonschale. Bei der täglichen Fütterung bemerkt man häufige eine Art trillern. Über das Sozialverhalten bei Mull-Lemmingen ist, wie bei vielen unterirdisch lebenden Nagetieren relativ wenig bekannt. Die Tiere leben in kleinen Kolonien, die Größe der einzelnen Gruppen ist abhängig vom Nahrungsangebot. Die Tragzeit soll 26 Tage, die Geschlechtsreife 96 Tage betragen, die 3-5 Jungen werden erst mit zwei Monaten unabhängig und verlassen auch erst dann das Nest der Elterntiere. Mull-Lemminge treten in manchen Jahren und bestimmten Gebieten als Schädlinge in Feldern auf; in der Pelzindustrie haben sie einigen Wert. In europäischen Tiergärten und Privatkollektionen sind diese asiatischen Wühler selten bis kaum vertreten, lediglich im Tierpark Berlin und bei wenigen Privathaltern werden sie derzeit gehalten und vereinzelt auch vermehrt. In der Vergangenheit waren Mull-Lemminge auch im Zoo Moskau erforscht wurden. Die Art E. alaicus wird aufgrund eines kleinen begrenzten Verbreitungsgebietes von der IUCN als bedroht eingestuft. Literatur: Rudloff, K. 1998 "Tierporträt Nördlicher Mull Lemming", BAG Mitteilungsheft 3/98, 3-4 |
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