Die
Namaqa-Felsenmaus Ein Tierporträt Aussehen und Körperbau: Die Namaqa-Felsenmaus hat eine
Kopf-Rumpf-Länge von 8 bis 10 cm. Der dünn behaarte Schwanz
ist etwa genauso lang. Die Tiere wirken rattenartig, ihr Fell ist graubraun,
auf der Systematik: Aethomys wurde früher als Untergattung von Rattus (der Gattung, zu der auch die einheimischen Wanderratten und Hausratten gehören) angesehen, bis sie Misonne 1969 (nach Nowak, 1999) als eigenständige Gattung einstufte. Nach Nowak (1999) gibt es zwei Untergattungen mit insgesamt 11 Arten: Ordnung: Rodentia - Nagetiere Verbreitung und Lebensraum: A. namaquensis ist von Angola
und Sambia bis Südafrika verbreitet. Hier bewohnen die Tiere trockene
savannenartige Graslandschaften mit offenem Gebüsch, bevorzugt leben
sie in felsigen Gegenden. Lebensweise: Diese hauptsächlich nachtaktiven Tiere leben in kleinen Familiengruppen zusammen. Eine solche Familiengruppe hat nach Choate (1972; nach Nowak, 1999) ein Revier von mindestens 100 m2, dessen Zentrum das Nest bildet, das von der gesamten Gruppe gemeinsam angelegt und bewohnt wird. Diese Nester sind relativ groß, bestehen aus Gräsern, Ästchen und Steinchen und werden unter Büschen oder Felsen oder in Felsspalten angelegt. Manchmal legt A. namaquensis ihr Nest auch in Astgabeln oder Baumhöhlen bis 2 m Höhe an. Fortpflanzung: In Ostafrika und in Gefangenschaft pflanzen sich die Tiere ganzjährig fort, während in Botswana eine Fortpflanzungspause in der kühlen trockenen Zeit von Juni bis September beobachtet werden kann. Nach einer Tragzeit von 21 bis 31 Tagen bringen die Weibchen zwischen 1 und 5, im Durchschnitt 3 bis 4 Junge zur Welt. Im Schulzoo-Leipzig wurden bisher in 4 Würfen insgesamt 11 Junge geboren (zweimal 3 Junge, einmal 4 und einmal 1). Die Jungen saugen sich an den Zitzen der Mutter fest und werden so drei Wochen lang von der Mutter herumgetragen. Nach 14 Tagen öffnen die Jungen die Augen. Wahrscheinlich gibt es bei Aethomys einen post partum östrus, das heißt die Weibchen können gleich nach der Geburt wieder schwanger werden. Haltung: Entsprechend ihrer Lebensweise hält man die Tiere am besten gruppenweise, wobei es zwischen den Männchen zu Kämpfen kommen kann (Nowak, 1999). Die Tiere des Schulzoos, derzeit 7 Männchen und 4 Weibchen, lebten dagegen bisher friedlich zusammen, und die gesamte Gruppe bewohnt, wie auch im Freiland beobachtet, ein gemeinsames großes Nest. Im Schulzoo halten wir die Tiere in einem Terrarium mit den Abmessungen 120 x 40 x 50 cm. Angebotene Kletteräste werden gern angenommen. Fütterung: In der Natur ernähren
sich Namaqua-Felsenmäuse hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung.
Auf ihrem Speiseplan stehen Körner und Grassamen, Wurzeln und Kulturfrüchte.
Die Tiere kommen auch ganzjährig ohne Wasser und Grünfutter
aus, unter solchen Bedingungen wurden sie in der Kalahari beobachtet (Nel,
1975). Literatur: Nel. J. A. J.; Aspects of the Social Ethology of Some Kalahari Rodents; Zeitschrift für Tierpsychologie, 37; 1975 Nowak, Ronald M.; Walker`s Mammals of the World; Johns Hopkins University Press; Baltimore und London; 1999 Schneider, Bruno; Kleinsäuger aus Südafrika; Mitteilungen der Bundesarbeitsgruppe Kleinsäuger 3/1999 Autor: Eva-Maria Ewald |
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