Der Feldhase
(Lepus europaeus)

Ein Tierporträt


Systematik: 
 Ordnung:Langomorpha
 Familie:Leporidae
 Gattung:Lepus
 Art:Lepus europaeus

Aussehen


Der Feldhase wird 50 ­ 70 cm lang und bis zu 7 kg schwer. Sein gestreckter, fettarmer Körper ist stark bemuskelt.
Die schlanken Vorderläufe haben 5 Zehen mit Krallen. Die langen, kräftigen Hinterläufe haben nur 4 Zehen, aber eine enorme Schnellkraft, die ihm Sprünge von 2 -2,75 m ermöglichen. Feldhasen sind Halbsohlenläufer, das heißt sie treten nicht mit dem Mittelfuß auf.
Wegen seiner guten Fortbewegungskraft braucht er eine äußerst biegsame Wirbelsäule. Während seiner großen Sprünge, die der Feldhase vollführen kann, biegt sich die Wirbelsäule stark .Nur durch sie werden die weiten Sprünge ermöglicht.
Die Unterhaare sind weiß, wollig und weich. Die Grannenhaare sind lang, fest und steif.
Das Rückenfell hat verschiedene Brauntöne, Bauch und Schwanzunterseite sind weiß.
Die Schnurrhaare befinden sich seitlich der Oberlippe, sie sind lang, kräftig und weiß. Die Tiere haben 8 ­ 11 cm lange Ohren („Löffel“) mit schwarzen Spitzen.
Die Häsin hat 3 ­ 5 Paar Zitzen.
Das Geschlecht der Tiere lässt sich nur schwer bestimmen, da sich die Hoden im Leistenkanal oder in der Bauchhöhle befinden.

Verbreitung und Lebensraum


Ursprünglich kommt der Feldhase aus Europa, wo er auf den Feldern, in lichten Wäldern und an Waldrändern lebt. Doch wegen des Jagdinteresses des Menschen wurde er auch in Amerika, Australien und Irland angesiedelt. Da er aber dort keine natürlichen Feinde hat, kommt es zu einer starken Vermehrung dieser Tierart, was zur Folge hat, dass er die dort angesiedelten Tierarten verdrängt und dadurch das Gleichgewicht der Vegetation durcheinanderbringt bringt.

Lebensweise


Feldhasen sind Fluchttiere und können bis zu 70 km/h schnell laufen. Außerhalb der Rammelzeit sind sie Einzelgänger. Sie sind dämmerungs ­ und nachtaktiv, das heißt sie befinden sich tagsüber nur in ihrer Sasse und gehen erst in den frühen Abendstunden auf Futtersuche.
Sie geben Lautäußerungen wie knurren, fauchen, quieken (Jungtiere) und fiepende Lockrufe von sich.
Feinde des Hasens sind der Fuchs, Greifvögel und andere Raubtiere.
Da der Feldhase schon vor vielen Jahren dem Menschen gefolgt ist, sich bei ihm angesiedelt hat und seine Agrarwirtschaft mit nutzte, bezeichnet man ihn als Kulturfolger.

Fortpflanzung


Die Rammelzeit ist von Anfang März bis August. Nach einer Tragezeit von 40 ­ 42 Tagen werden meist 2 ­ 3 Jungen geboren. In seltenen Fällen kann es zu einer Superfötation kommen, das heißt, dass das Muttertier mehrere Entwicklungsstadien von Jungtieren in sich trägt.
Für die Jungtiere bauen die Alten mehrere Sassen (flache Erdmulden) und verteilen den Wurf darin (meist 2 Junge pro Sasse). Das hat den Vorteil, dass der Feind nicht den gesamten Wurf entdeckt. Das Muttertier geht jeden Abend von Sasse zu Sasse, um die darin wartenden Jungtiere zu säugen. Beim Säugen treten die Jungen gegen den Bauch der Mutter, um so den Milchfluss anzuregen.
Feldhasen sind Nestflüchter. Sie kommen vollentwickelt zur Welt, das heißt sie besitzen schon Fell, ihre Augen sind bereits geöffnet und sie können ihre Körpertemperatur selber regeln. Wäre das nicht der Fall würden die Jungen allein, ohne die Mutter, in der Sasse sterben. Die Tiere haben somit kein ausgeprägtes Brutverhalten.
In der Tragezeit und während der Zeit des Säugens dürfen Feldhasen nicht gejagt werden!!

Nahrung und Fütterung


Feldhasen sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich zum Beispiel von Gräsern, Kräutern, Klee, Getreide, Rinde und Feldfrüchten.
Sie suchen ihr Futter auf den Feldern der Menschen und auf großen Wiesen oder im Wald.

Feldhase im Schulzoo

Anmerkung


Feldhasen werden oft bei der Futtersuche oder anderen Aktivitäten überfahren. Aus diesem Grund wurden für die hinterlassene Jungtiere Feldhasenstationen eingerichtet. Dort werden sie mit der Flasche aufgezogen, gepflegt und über den Winter gebracht.
Keinesfalls aber sollte man einen jungen Feldhasen gleich aus der Sasse nehmen wenn man ihn gefunden hat. Man sollte ihn erst lange von weiterer Entfernung beobachten, ob das Muttertier wirklich nicht kommt. Denn für die Mutter bedeutet das eine schreckliche Suche nach dem Jungtier.
Auch der Schulzoo in Leipzig ­ Grünau hat schon einige Feldhasen mit der Flasche aufgezogen und erfolgreich wieder in der Natur ausgewildert.

Literatur


Unterlagen des Schulzoo ­ Leipzig e.V.


Autor: Franziska Albrecht


Copyright 2001 Schulzoo-Leipzig e.V.

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