Der Fall ist eingetreten...,
... eines Ihrer Tiere liegt tot im Terrarium. Jeder wird seine Methode
der Entsorgung haben. Aber möglicherweise ist das Tier zum Wegwerfen
zu schade. Handelt es sich nicht gerade um Goldhamster oder Meerschweinchen,
sondern um einen Wildfang oder ist die geographische Herkunft bekannt oder
es ist eine selten gehaltene Art, sollte der Kadaver nicht sang- und klanglos
weggetan weiden.
Es wäre besser, solches Tiermaterial als Beleg für interessierte
Untersucher in einer wissen-schaftlichen Sammlung zu hinterlegen, wo es
für jedermann jederzeit zugänglich ist.
Zwei Wege bieten sich an, Material für solche Zwecke zu konservieren;
1. Einfrieren:
- Ist eine Gefriertruhe benutzbar, ist dies der einfachste Weg. Heben
Sie mit den Fingerspitzen die Bauchdecke etwas an (vgl. Abbildung) und
stechen Sie mit einer spitzen Schere vor den Geschlechtsorganen ein Loch
hinein. Führen Sie die Schere durch dieses Loch in die Bauchhöhle
und machen Sie einen Längsschnitt durch Fell und die darunter liegende
Bauchdecke (eine Muskelschicht) bis an den Brustkorb. Durch den Schlitz
sehen Sie dann die Eingeweide und auch die Leber. Stechen Sie mit der Scherenspitze
an verschiedenen Stellen in die Därme. Durch das Öffnen des Bauchraumes
und die Einstiche können Gase entweichen, die auch nach dem Tod eines
Tieres oft noch im Magen und Dann aus dem Nahrungsbrei entstehen.
- Dazu sollten Sie auch noch die Informationen notieren, die Sie zu dem Tier haben, wie Herkunft, Alter, Geburt- und Todesdatum oder Besonderheiten. Diesem Notizzettel (festes Papier oder leichter Karton) legen Sie zu dem Tier, besser noch binden Sie ihn an einem Hinterbein fest. Das Tier dann in Aluminium- oder Plastikfolie einwickeln und in die Kühltruhe legen.
2. Flüssigkeitskonservierung:
Der Tierkörper wird in der gleichen Weise wie zum Einfrieren behandelt,
aber den Körper dann in Spiritus einlegen. Dazu benötigt man
die 3-facSpiritus einlegen. Dazu benötigt man
die 3-fache Menge Spiritus im Verhältnis zum Körpervolumen des
Tieres. Der Zettel mit den Informationen sollte hier aber mit Bleistift
beschrieben sein, da Kugelschreiber und Tinten nicht alkoholfest sind und
zur Unleserlichkeit verblassen. Nach 2 bis 3 Wochen (,e nach Größe)
ist das Körpergewebe fixiert und das Tier kann dann tropfnaß,
aber wasserdicht verpackt sogar mit der Post verschickt werden.
Dr. Dieter Kock, Säugetiersektion III, Forschungsinstitut Senckenberg,
Senckenberg-Anlage 25, D-60325 Frankfurt am Main. Tel.: 069/7542
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